Ein Strickmantel ist einfach zu nähen – aber leider nicht für eine kurvige Figur. Jahrelang habe ich schon nach einem Schnittmuster gesucht und auch einige ausprobiert. Ich war immer unzufrieden damit. Jetzt liegen Strickmäntel im Trend und plötzlich hatte ich die Lösung vor Augen. Ich erzähle dir, warum diese schönen Mäntel bei großen Größen nicht sitzen und schenke dir ein Workbook zu deinem perfekten Strickmantel. Lies unbedingt bis zum Ende des Artikels, da gibt es noch einen Hinweis, den du nicht verpassen darfst 
Warum sitzen Strickmäntel meist nicht?
Die meisten Mäntel sind gerade und kastig geschnitten, meist etwas oversized. Das ist Gift für uns. Passt ein Mantel an der größeren Oberweite, fällt er an der Hüfte wie ein Sack. Wenn ein Mantel eine eher hüftige Figur umspielt, sitzt er obenrum garantiert nicht. Soweit so klar – ich weiß also, dass ich anpassen muss. Dies habe ich bei einigen Schnittmustern auch getan. Mit mäßigem Erfolg. Da diese Mäntel fast nie tailliert sind, machen sie in größerer Größe keine Figur. Selbst wenn wir meinen, keine Taille zu besitzen, benötigen wir sie optisch am Kleidungsstück. Das ist ein Thema für einen eigenen Artikel – bis dahin musst du es mir einfach glauben.
Ich muss also ein Schnittmuster für einen Strickmantel von oben bis unten anpassen. Viel Arbeit und nicht zwingend erfolgsversprechend, wie ich selber festgestellt habe.
Zäumen wir einfach das Pferd von hinten auf
Die Lösung liegt in der umgekehrten Arbeitsweise: du nähst dir einen tollen Strickmantel nach einem bereits an deine Kurven angepassten Oberteil-Schnittmuster. Oberteile besitzen meist eine leichte Taillierung, passen an der Oberweite, in der Ärmelweite und an der Hüfte. Du kannst z.B. wie ich, einfach dein Blusenshirt-Schnittmuster nutzen. Du hast es bereits einmal angepasst und musst es nur noch mit einem Kragen und Beleg ausstatten. Fertig ist dein neuer Lieblingsmantel. Damit es noch einfacher für dich ist, habe ich ein Workbook erstellt.
Ich zeige dir im Workbook, wie du dir einen Kragen zeichnest und die Belege zuschneidest. Genäht ist der Mantel dann an einem Abend. Probiere unbedingt aus, ob du dich in einem Strickmantel wohlfühlst. Nimm daher erstmal einen günstigen, leicht zu verarbeitenden Stoff, wie z. B. einen Boucle. Es muss ja nicht gleich der ganz teure edle Wollstoff sein.
Du kannst den Mantel lässig offen tragen… dazu benötigt er noch nicht einmal einen Verschluss.
Ich habe große messingfarbene Ringdrucker genutzt, welche kaum auffallen. Es lässt sich aber ebenso herrlich mit dicken Knöpfen spielen. Wenn der oberste Knopf etwas tiefer sitzt, klappen beim geschlossenen Mantel die oberen Ecken wie ein „Revers“ zur Seite.
Ist es richtig kalt, möchte ich den Mantel geschlossen tragen. Dafür klappe ich „Revers“ und Kragen hoch und schließe den Mantel mit einem Schal. Sehr kuschelig.
Ebenso wie die Komfort-Hose und das Shirt ist der Schal selbstgenäht – einfach mit der Overlock drumherum genäht… bei dem groben Strickstoff fällt die Naht eh nicht auf
Das Workbook findest du in der Blusenshirt-Welt – die meisten von euch haben das Schnittmuster-Konzept ja bereits angepasst – aber auch oben auf dieser Seite unter den Downloads. Du findest im Workbook auch Tipps zu geeigneten Stoffen und Variationen.
Ich bin schon sehr gespannt auf eure Erfahrungen mit Strickmänteln. Teilt sie gerne mit uns allen unten in den Kommentaren.
Wichtig!
Im Dezember nähst du vielleicht die Adventskalendertasche mit oder dein Kalender ist gut gefüllt. Auch bei mir wird es etwas ruhiger, denn die Adventszeit mit den Enkelmädchen ist einfach zu schön. Deshalb wird es nur einen einzigen Blogbeitrag am 9. Dezember geben. Notiere dir unbedingt das Datum, aber ich werde ebenfalls im Newsletter daran erinnern.
Es wartet ein Geschenk für dich!
Der Beitrag Workbook – einfach einen Strickmantel für große Größen nähen erschien zuerst auf Format-Naehen.
